Employee Self Service: 4 Tipps zur Einführung des Tools (2024)

Employee Self Service: 4 Tipps zur Einführung des Tools

Verantwortlicher Redakteur:in: Heiner Sieger 5 min Lesedauer

Anbieter zum Thema

d.velop AG
Kendox AG
xSuite Group GmbH

Je nach Digitalaffinität der Mitarbeiter ist es für die HR-Abteilung eine mehr oder weniger große Herausforderung, die Belegschaft für ein cloudbasiertes Tool zur Selbstverwaltung, einen Employee Self Service (ESS), zu gewinnen.

Erst 36 Prozent der Unternehmen nutzen eine solche Lösung, obwohl das Bearbeiten von Mitarbeiteranfragen zu den größten Zeitfressern in der Personalarbeit zählt – so ein Ergebnis der „HR-Studie 2020“ von forcont und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die folgenden vier Tipps zeigen, was die Einführung eines Employee Self Services bringt.

Tipp 1: Mit sichtbaren Effekten die Geschäftsführung überzeugen

Das Angebot an die Mitarbeiter, bestimmte HR-Anfragen und -Dokumente selbstständig digital zu verwalten, bietet großes Nutzenpotenzial. Diverse Prozesse in der Kommunikation mit der Personalabteilung lassen sich effizienter gestalten. Dabei sollten Unternehmen sich aber nicht zu viel auf einmal vornehmen. Anstatt sofort alle denkbaren Funktionen im ersten Schritt zu realisieren, empfiehlt es sich, zunächst nur wenige Vorgänge mit dem Employee Self Service abzubilden. Oft ist einer davon die Zustellung der digitalen Gehaltsabrechnung. Allein diese Aufgabe zu digitalisieren, reduziert administrative Aufwände enorm.

Neben den Kosten für Papier und Porto fällt auch der Aufwand weg, die Dokumente zu drucken, in Briefumschläge zu verpacken, zu frankieren und zu versenden. Das ist zugleich ein schlagkräftiges Argument für HR-Manager, um die Geschäftsleitung für ihr Vorhaben zu gewinnen. Nicht selten besteht darin die erste Hürde für das Projekt. Sollte das Top-Management bei der Digitalisierung andere Abteilungen höher priorisieren, könnte gerade das Kostenargument überzeugen. Zudem können digital zugestellte Gehaltsnachweise zu einem Erfolg werden, der auf allen Ebenen des Unternehmens wahrgenommen wird.

Tipp 2: Einfache und technisch reibungslose Prozesse im Employee Self Service aufbauen

Damit Mitarbeiter ein neues Tool annehmen, muss es vor allem eines: reibungslos funktionieren. Wichtig ist nicht nur, dass die Prozesse logisch aufgebaut sind, sondern auch, dass das System die Anwender klar durch die einzelnen Schritte führt – ohne dass Ungereimtheiten oder Fehler auftreten. Darum ist die Konzeption der Prozesse das A und O. Grundvoraussetzung, um etwa die Gehaltsabrechnung per Employee Self Service zuzustellen, ist die Integrationsfähigkeit beider Systeme.

Neben dem Payroll-System muss sich der Employee Self Service auch an die digitale Personalakte anbinden lassen. Die Workflows gilt es genauestens zu definieren. Wurde der Prozess eingerichtet, ist sorgfältiges Testen angesagt. Eine Gruppe von Testnutzern mit den relevanten Rollen – HR-Sachbearbeiter, HR-Fachadministrator, Mitarbeiter, Führungskraft – prüft in mehreren Durchgängen, ob alles wie gewünscht funktioniert. Erst wenn der Vorgang einwandfrei läuft, kann der unternehmensweite Rollout beginnen.

Tipp 3: Transparent kommunizieren und so Vertrauen schaffen

Für einen gelungenen Rollout ist die Kommunikation entscheidend – von Anfang an. Noch bevor die Mitarbeiter sich zum ersten Mal im Employee Self Service einloggen, sollten die rich­tigen Botschaften eine Vertrauensbasis geschaffen haben. Empfehlenswert ist auch, den Betriebsrat frühzeitig an Bord zu holen. Er vertritt im Zuge der Planung und Lösungsauswahl die Perspektive der Mitarbeiter, und bringt wichtige Impulse ein. Den Betriebsrat für das Projekt zu gewinnen, ist der erste Schritt, um die Belegschaft vom Nutzen des Tools zu überzeugen.

Die technischen Vorbereitungen sind durch eine klare und transparente Kommunikation zu begleiten. Beispielsweise sorgen Maßnahmen wie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, die viele Mitarbeiter bereits vom Onlineshopping und -banking kennen, für die Datensicherheit in der Cloud. Hier gilt es an das Vertraute anzuknüpfen und den Nutzern zu erklären, dass ihre persönlichen Daten im Employee Self Service-Tool ebenso sicher sind wie im Onlineportal ihrer Bank. Dabei bietet sich auch der Hinweis an, dass keine Dokumente per E-Mail versendet werden, sondern dass sich die Nutzer mit ihren persönlichen Zugangsdaten einloggen und Dokumente hoch- bzw. herunterladen.

Diese Details bereits im Vorfeld klarzustellen, signalisiert, dass das Unternehmen die Interessen der Nutzer ernst nimmt. Zudem empfiehlt es sich, die Vorteile für die Mitarbeiter in den Fokus zu rücken. Stehen beispielsweise alle Gehaltsabrechnungen jederzeit zum digitalen Abruf bereit, sind fehlende Dokumente beim Ausfüllen der Einkommensteuererklärung passé. Die Anwender frühzeitig an Bord zu holen – und ihnen Raum für Rückfragen zu geben –, ist für den Erfolg jedes Digitalisierungsprojekts zentral.

Tipp 4: Employee Self Service-Benutzerfreundlichkeit fokussieren

Wer neue, digitale Abläufe im Unternehmen verankern will, ist gut beraten, sich dabei immer wieder die Anwenderperspektive zu vergegenwärtigen. Das Hauptaugenmerk sollte darauf liegen, dass jeder Nutzer das Tool einfach bedienen kann – egal, ob sie/er digitalaffin ist oder nicht. Neben einer übersichtlichen Navigation und einer intuitiven Nutzerführung gehört dazu auch, die Lösung im Corporate Design zu gestalten. Wenn die Mitarbeiter auf jeder Seite des Employee Self Services – angefangen bei der Login-Maske – die Farben und das Logo ihres Unternehmens sehen, signalisiert das Seriosität. So entsteht beim Nutzer das Vertrauen, dass er über das Portal guten Gewissens persönliche Daten und Dokumente mit der HR-Abteilung teilen kann.

Dieser Aspekt ist nicht zu unterschätzen, denn: Anders als bei Softwarelösungen für bestimmte Fachanwender ist die Zielgruppe eines Employee Self Services die gesamte Belegschaft. Während etwa eine digitale Personalakte von den Anwendern – dem HR-Team – selbst eingeführt wird, haben die Mitarbeiter erst einmal keinen Bezug zum Employee Self Service. Diesen gilt es mittels Kommunikation, Corporate Design und Usability erst herzustellen.

Definition von Workflows

Beispiel „Krankmeldung einreichen“

Um Krankmeldungen digital zu verwalten und zu bearbeiten, sind bei der Konzeption unter anderem folgende Fragen zu klären:

  • Was muss ein Mitarbeiter tun, um sich krank zu melden? Halten Sie die einzelnen Schritte fest: sich auf dem eigenen PC oder Mobilgerät im ESS einloggen, die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung fotografieren, unter „Krankmeldung einreichen“ das Foto hochladen, den Button „Krankmeldung senden“ betätigen, usw.

  • Welche HR-Sachbearbeiter erhalten eine Benachrichtigung über eingereichte Krankmeldungen?

  • Was muss der HR-Mitarbeiter tun? Seine To-dos sind zum Beispiel: auf „Bearbeiten“ klicken, die Krankmeldung prüfen, auf „Annehmen“ klicken, damit der Mitarbeiter durch den ESS eine automatisch generierte Bestätigungsmail erhält, die AU-Bescheinigung im führenden HR-System ablegen, etc.

  • Wie wird die zuständige Führungskraft informiert, dass und bis wann der Mitarbeiter ausfällt? Muss der Mitarbeiter sie separat benachrichtigen oder läuft dies ebenfalls über den ESS?

  • Wie geht der Mitarbeiter vor, um eine Folge-AU-Bescheinigung einzureichen?

  • Ist eine Antwortfunktion gewünscht, über die der HR-Sachbearbeiter bei Bedarf Rückfragen an den Mitarbeiter richten kann?

Lesen Sie auch: Trainings – Mehrheit der Unternehmen benötigen Hilfe bei der Digitalisierung.

Der Autor Gunther Ebert ist Product Manager bei der forcont business technology gmbh.

Employee Self Service: 4 Tipps zur Einführung des Tools (2024)

FAQs

What is an example of employee self-service? ›

Examples of such employee self-service (ESS) transactions include employee personal data and updates, employee onboarding, benefits enrollment and updates, employee training/e-learning, performance management, time and attendance, access to handbooks, policies and other organizational culture information, and wellness ...

What is employee self-service ESS used for? ›

Employee self-service (ESS) is a widely used human resources technology that enables employees to perform many job-related functions, such as applying for reimbursem*nt, updating personal information and accessing company benefits information -- which was once largely paper-based, or otherwise would have been ...

What is employee self-service in SAP HCM? ›

The SAP Business ByDesign solution gives your employees convenient access to self-service functions for completing Human Resource (HR) and administration tasks such as address changes, time recording, purchase requests, and expense reporting, thus freeing up your HR, accounting, and purchasing staff to focus on value- ...

What is employee self-service on workday? ›

Employee Self Service (ESS) is the functionality. allowing employees to initiate actions such as: – Managing personal information. – Updating benefits. – Setting-up direct deposit.

What is self-service with example? ›

The idea is to be a quick, efficient, and intelligent way for customers to get help without having to call the company's human services. ATMs, as mentioned above, are an excellent example: the consumer can carry out a range of procedures on their own, without having to wait in line at a bank.

What is the disadvantage of employee self-service? ›

The drawbacks of employee self-service

If employees have not received sufficient training or are unsure of the system, there is a danger that errors can occur. Without the supervisory aspect of an HR department, it's possible that errors could go undetected.

What is employee self-service responsibility? ›

ESS software systems save HR teams time and resources while reducing data entry errors since employees are responsible for handling their own information. At the same time, employee satisfaction increases because they get more control over their information and autonomy at work.

What is HR self-service? ›

HR Self-Service is an online portal enabling staff to access HR and payroll data, update personal details and view payslips from any internet-connected device (via a University network or Virtual Private Network (VPN) connection).

How to improve employee self-service? ›

HR leaders should focus their efforts to:
  1. Utilize a small number of channels.
  2. Use data insights from these channels and transactions to improve resources and processes.
  3. Focus on clarity, credibility and confirmation to increase employee confidence in the self-service journey.

Why do employees self-service? ›

Through a self-service platform, employees have the flexibility to see and update their data without having to contact their HR team. Since data protection is crucial at every organization, employee self-service also ensures that when employees view their information, their access is private and secure.

What is self-service payroll? ›

With ESS, employees have more autonomy and flexibility to manage their personal information, benefits and payroll choices. They can access their account whenever they want to request time off, view their pay statements, complete open enrollment and much more.

What are three example of self employment? ›

Some common types of self-employment include independent contractors, sole proprietorships, and partnerships. Advantages of self-employment include being able to work with a high degree of freedom, independence, and control over business decisions.

Which of the following is an example of self serving? ›

Example: Self-serving bias Α student who performs well on an exam may ascribe their success to their excellent preparation and intelligence. In the case of a poor performance, the same student would likely think that the exam was too difficult or that the questions did not correspond to the material taught.

Which is an example of an employee service? ›

Product/Service Discounts

These types of programs can include everything from discounts on groceries to purchasing a vehicle at a lower cost. Free or discounted on-site food and drink services such as lunch, snacks and coffee can also assist employees by saving them time and money.

What is an example of a self employment statement? ›

I, [name] attest that from [month/year] to [month/year or present] I have been self employed as the owner of [name of company/organization]. During this time I have worked [number] hours per week as owner of this business and the nature of the business is [short description of the nature of the business].

Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Amb. Frankie Simonis

Last Updated:

Views: 6628

Rating: 4.6 / 5 (76 voted)

Reviews: 83% of readers found this page helpful

Author information

Name: Amb. Frankie Simonis

Birthday: 1998-02-19

Address: 64841 Delmar Isle, North Wiley, OR 74073

Phone: +17844167847676

Job: Forward IT Agent

Hobby: LARPing, Kitesurfing, Sewing, Digital arts, Sand art, Gardening, Dance

Introduction: My name is Amb. Frankie Simonis, I am a hilarious, enchanting, energetic, cooperative, innocent, cute, joyous person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.